Uriah Heep – Demons And Wizards Review • metal.de (2024)

Unter "Blast From The Past" erscheinen jeden Mittwoch Reviews zu Alben, die wir bislang nicht ausreichend gewürdigt haben. Hier gibt es alle bisher erschienenen Blast-From-The-Past-Reviews.

Galerie mit 27 Bildern: Uriah Heep - Metal Masters Tour 2024 in Frankfurt

Die meisten Menschen werden bei dem Namen “Demons And Wizards“ an ein ehemaliges Projekt von BLIND GUARDIAN-Sänger Hansi Kürsch denken. Die Quelle der Inspiration für dieses Projekt wie auch für den Coversong “The Wizard“ liegt in den frühen 70er Jahren und bei URIAH HEEP mit ihrem kreativen Kopf Ken Hensley, welcher leider im November des vergangenen Jahres verstorben ist.

“Demons And Wizards“ – Namensgeber für ein Projekt von Hansi Kürsch

Die Band aus England war in den frühen 70ern eine prägende Band im Hard Rock, gemeinsam mit Namen wie DEEP PURPLE oder LED ZEPPELIN. Die Truppe um Ken Hensley mischte bereits bei ihrem ersten Werk “…Very ’Eavy …Very ’Umble“ progressive Elemente in den Sound. Über “Salisbury“ und den Ohrwurm “Lady In Black“ ging es zu “Look At Yourself“, wo unter anderem “July Morning“ verewigt ist. Kein Jahr später, am 1. Mai 1972, folgte “Demons And Wizards“ und im selben Jahr noch “The Magician’s Birthday“. Innerhalb von circa drei Jahren brachten die Herren fünf Langeisen mit einer erstaunlichen Qualität auf den Markt.

Die Anfangszeiten von URIAH HEEP waren geprägt von einem Kommen und Gehen bezüglich der Bandmitglieder. Gegenüber “Look At Yourself“ gab es Veränderungen am Bass (Gary Thain für Paul Newton) und an den Drums (Lee Kerslake ersetzte Iain Clark). Die Konstante bei den Engländern waren das Trio Ken Hensley, Mick Box und Sänger David Byron.

Trotz Veränderungen in der Band wurden fünf Alben in weniger als drei Jahren veröffentlicht

Das durch BLIND GUARDIAN recht bekannte “The Wizard“ eröffnet die LP, akustische Gitarren gehen in einen progressiven Rocksound über, welcher einen intensiven Melodie- und Spannungsbogen anbietet und eigentlich mit jeder Umdrehung gewinnt. Ken Hensley und der ehemalige Drummer Iain Clark schrieben diesen Song, welcher zur Inspiration für viele andere Künstler wurde. Der “Traveller In Time“ ist typischer Sound der damaligen Zeit, welcher mit intensiven Backgroundgesang zweistimmig dargeboten wird.

Nach “Lady In Black“ dürfte “Easy Livin’“ wohl unter den Top drei Nummern bezüglich des kommerziellen Erfolges von URIAH HEEP zu finden sein. Die Hammondorgel treibt den Song mit einem aus heutiger Sicht simpel klingenden Rhythmus vorwärts. Mit einer Laufzeit von weniger als drei Minuten gehört das Teil zu den kurzen Tracks aus der Feder von Ken Hensley. “Poet’s Justice“ ist der Gegensatz zum einfach gestrickten “Easy Livin’“. Es wird komplexer, die Gitarren erhalten mehr Freiraum und der progressive Teil nimmt zu. “Circle Of Hands“ dürfte deutlich bekannter sein als der Vorgänger und Ken ist mit seinem Keyboard allgegenwertig. Der Gesang kommt ab und wann fast im Art-Rock-Style rüber und reicht sich – passend zum Thema – mit Keyboard und Gitarren die Hände und sorgt so für einen sich von Sekunde zu Sekunde aufbauenden Track mit ausreichend Abwechselung.

“Circle Of Hands“ zeigt Ken Hensley in Höchstform

Wer die LP hört, muss nun die Scheibe drehen. Die B-Seite legt mit einem wenig beachteten und unterschätzten Song los. “Rainbow Demon“ bringt alle Zutaten mit, welche man auch bei “Circle Of Hands“ findet, insgesamt kommt das Teil etwas gradliniger um die Ecke als der Schlussakt von Seite A. Das Gegenstück ist “All My Life“, weniger als drei Minuten Laufzeit und für URIAH HEEP eigentlich viel zu simpel gestrickter Hard Rock – das klingt nach “Easy Livin’“ Teil zwei.

Balladen gab es auch in den frühen 70ern, “Paradise“ ist die auf “Demons And Wizards“ und der dritte Song unter drei Minuten auf dem Werk. Das aber nur, wenn man die LP auflegt. Bei der CD-Version heißen die letzten beiden Nummern “Paradise/The Spell“ und gehen ineinander über. So kann man “Paradise“ auch als Interlude zu “The Spell“ bezeichnen. Wem die bisherige Vielfalt nicht ausreicht, erhält bei “Paradise/The Spell“ ein Komplettangebot. Von der Ballade kommend geht es zum progressiven Rock, dazu werden Boogie-Klänge gemischt, welche in Art Rock übergehen. Diese Schleife wird beim zweiten Mal ohne den Balladenpart dargeboten. So durchläuft das Quintett – wenn man es neuzeitlich ausdrücken möchte – in einem Song diverse Genres. 1972 wurde derartige Musik einfach als Rock deklariert.

Mehr als nur Rock – URIAH HEEP streifen mit “Demons And Wizards“ diverse Genres

URIAH HEEP lieferten mit ihrem vierten Longplayer ein sehr abwechslungsreiches Werk, welches sich von den Klängen der Konkurrenz durch eine gewisse Verspieltheit und Vielfältigkeit abhebt und auszeichnet. Ken Hensley als kreativer Kopf prägt den Sound, der den progressiven Rock mit der typischen Hard-Rock-Attitüde der 70er verbindet. Das bekannte “Easy Livin’“ gehört eher zu den durchschnittlichen Nummern. “The Wizard“, “Circle Of Hands“ oder “The Spell“ überstrahlen den kommerziellen Track deutlich. Die progressiven und variablen Nummern geben dem Werk die wahre Note.

Die Stories von Dämonen und Zauberern fand nicht nur bei Musikern reichlich Anklang und wurde oft als richtungsweisend eingeschätzt, auch kommerziell war die Scheibe erfolgreich. So landete die Platte in UK auf Platz 20 und in den USA auf Platz 23 der Albumcharts. Wer noch nicht ergründet hat, warum in Finnland Metal und Rock so populär sind: Im Frühjahr 1972 war der Longplayer 14 Wochen die Nummer eins der Albumcharts.

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